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„Lange Nacht der Wissenschaften“
2005
gewidmet Ernst Abbe
Die Erfahrung
verschiedener Städte nach mehrmaliger Durchführung
einer nunmehr etablierten und nicht mehr weg zu denkenden
Veranstaltungsreihe „Lange Nacht der Wissenschaften“
deutet darauf hin, dass die Präsentation von Forschergeist
und Unternehmermut die Einwohner verschiedenen Alters in doppelter
Hinsicht bewegt.
Zum einen ist das Interesse an Bildung und Forschung in der
Bevölkerung gestiegen; zum anderen zeigen die Besucherzahlen,
dass die Einladung zum Staunen gern angenommen und interaktiv
umgesetzt wird.
Jena zählt zu den ausgewiesenen innovativen
Hightech-Regionen in Deutschland.
Einer der hervorragendsten Wissenschaftler, der einen Grundstein
für diese Tradition legte, war Ernst Abbe. Unsere Stadt
ehrt mit unterschiedlichen Veranstaltungen anlässlich
seines 100. Todestages sein innovatives Wirken auf dem Gebiet
der Optik und des wissenschaftlichen Gerätebaus. Aber
nicht nur als Unternehmer und Wissenschaftler gilt Abbe heute
noch als Vorbild, sondern auch als Sozialreformer.
Gerade diese Kombination von Wissenschaft und Humanismus,
heute ein viel diskutiertes Thema, war die wesentliche Inspiration,
eine für Thüringen neue Veranstaltungsreihe „Die
Nacht der Wissenschaften“ ins Leben zu rufen.
Am 18. November 2005 verlassen Forschung und
Wissenschaft ihren „Elfenbeinturm“ und laden zum
Staunen ein.
Erstmalig in Thüringen werden sich Bereiche der Friedrich
Schiller Universität und der Fachhochschule, Abteilungen
von Forschungsinstituten, Kompetenznetzen und Gründerzentren
in Jena einer breiten Öffentlichkeit präsentieren
und nicht alltägliche Einblicke in ihre Arbeit gewähren.
Ganz im Sinne des Visionärs Ernst Abbe ist ein Ziel,
Identität mit einer Region und hier ansässigen Unternehmen
zu schaffen, Hightech-Bereiche vorzustellen, Begeisterung
für Wissenschaft und Forschung zu wecken und somit zur
Kommunikation zwischen Öffentlichkeit und Forschung,
zwischen Studenten und Firmen beizutragen und zum Dialog miteinander
anzuregen.
Für viele Menschen verbinden sich Begriffe wie Hightech
oder experimentelle Forschung nicht nur mit Wissen, Bildung,
neuen Techniken und Technologien, sondern es umgibt diese
Bereiche auch ein Schleier des Unfassbaren, Fantastischen,
Magischen.
Dem Charme der Magie auf der Spur wird in der Stapelstadt
des Wissens in der Nacht der Wissenschaften gebildet, experimentiert,
geforscht, aber auch unterhalten, überrascht und bewundert.
Neben den Traditionsunternehmen Zeiss, Schott und Jenoptik
und den zahlreichen universitären und außeruniversitären
Forschungseinrichtungen der Stadt sind besonders auch kleinere,
junge Unternehmen im Zusammenhang mit Gründerzentren
angesprochen, die Möglichkeit einer Präsentation
zu nutzen und ihre Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit
zu offerieren.
Beispiele für die enge Verzahnung von Wirtschaft und
Forschung bei innovativen optischen Technologien und ihre
Anwendungen sind u.a.:
· Glasfaser, Lithografie
· Mikroskopie
· Lasertechnik
Zudem soll der Forschergeist von Künstlern
verschiedener Richtungen angesprochen werden, um so die spannende
Synthese von Wissenschaft, Technik und Kunst sichtbar zu machen
und daraus resultierende künstlerische Ideen zu zeigen.
Zielgruppen
Die Lange Nacht der Wissenschaften richtet sich
an alle Bevölkerungsgruppen Jenas und des Umlandes.
Dabei kann für die Gruppe der älteren Bürger
von einer engen Verbundenheit mit den Unternehmen Zeiss, Schott
und Jenoptik ausgegangen werden. Hier ist interessant, wie
sich Traditionsprodukte bspw. aus dem Bereichen Mikroskopie,
Fernglasherstellung und Augenoptik verändert und weiter
entwickelt haben. Wichtig für diese Zielgruppe ist der
Bezug zur eigenen Vergangenheit, bei der die Verzahnung von
Produktion, Wissenschaft und eigenem (Erwerbs-) Leben in Jena
eine wichtige Rolle spielt.
Für jüngere Besucher, die nicht auf
eine solche Identität mit Jenas Wissenschafts- und Industrieentwicklung
zurückblicken können, ist es erstrebenswert, mit
der Langen Nacht der Wissenschaften das Interesse und die
Neugier an Wissenschaft und Forschung zu wecken. Die jungen
Mitarbeiter der Universität und der Fachhochschule, Fachkräfte
der Industrie und Studenten haben die Möglichkeit, auf
diese Weise sowohl die traditionellen Betriebsproduktionen
als auch die Entwicklung innovativer Technologien außerhalb
der eigenen Einrichtungen kennen zu lernen.
Und für die Forscher und Entwickler von morgen soll diese
Präsentation mehr als nur eine Show werden, sondern auch
eine unterhaltsame Wissenserweiterung, eine Anregung für
das künftige Berufsziel, vielleicht sogar eine Bindung
an die Region in Form eines Praktikums- oder Ausbildungsplatzes.
Umsetzung
Im Hinblick auf die potentiell große
Gruppe der jüngeren Besucher wird ein besonderes Augenmerk
auf progressive Vermittlungsformen gelegt (z.B. Einsatz von
Multimedia-Elementen, Kinderuniversität). Interessierte
aller Altersklassen sollen animiert werden, an der Gewinnung
wissenschaftlicher Erkenntnisse interaktiv mitzuwirken.
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